
Hellblaues Wunder überstrahlt die Leichtathletik-WM
n-tv
Botswanas Team ist die Sensation dieser Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Sprint-Superstar Letsile Tebogo zwar noch die Medaillen, seine Mannschaftskollegen liefern über 400 Meter jedoch herausragend ab. In der Staffel tun sie sich zusammen - und ringen die übermächtigen USA nieder.
Im strömenden Regen von Tokio schienen die US-Amerikaner am letzten Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften alles im Griff zu haben. Schlussläufer Rai Benjamin hatte den Staffelstab als Führender übernommen, den 400-Meter-Hürden-Weltmeister trennte noch eine Stadionrunde vom Unvermeidbaren: US-Gold über 4x400 Meter. Neun der vergangenen zehn Finals über diese Strecke hatten die Staffeln der Vereinigten Staaten gewonnen. Doch auf der Zielgeraden erlebte nicht nur Rai Benjamin sein hellblaues Wunder.
Auch die mehr als 50.000 Zuschauenden im ausverkauften Nationalstadion, die trotz des katastrophalen Wetters ausharrten, staunten. Darüber, wie Collen Kebinatshipi in seinem hellblau leuchtenden Trikot inmitten unzähliger Pfützen seine letzten Reserven mobilisierte, den Rückstand auf den vermeintlich übermächtigen Favoriten verkürzte, aufschloss und im entscheidenden Moment vorbeizog. Nicht die USA stürmten nach 2:57,76 Minuten als Sieger über die Ziellinie, sondern Botswana. Eine absolute Sensation. Die jedoch, so überraschend das auch klingen mag, kaum jemanden ernsthaft erstaunt haben dürfte, der die Wettkämpfe in der japanischen Metropole aufmerksam verfolgt hat.
