
Heizen mit Wärme aus dem Sommer? Forschungsbohrung gestartet
n-tv
Gebäudewärme soll klimafreundlicher werden. Ein Weg dorthin ist die Speicherung von Sommerwärme im Boden, um sie im Winter zu nutzen. Doch worauf kommt es an? Ein tiefes Loch soll Antworten geben.
Kempen (dpa/lnw) - Kann Sommerwärme tief im Boden gespeichert werden, um sie im Winter zum Heizen zu nutzen? Ja, sagt der Geologische Dienst Nordrhein-Westfalen. Dabei wird Wärme in wasserführenden Schichten, sogenannten Aquiferen, gespeichert und im Winter während der Heizperiode wieder zurückgewonnen. Im niederrheinischen Kempen hat der Landesbetrieb dazu jetzt eine Forschungsbohrung gestartet, die maximal 150 Meter tief gehen soll.
"Feinsande mit möglichst geringer Wasserbewegung sind für die Wärmespeicherung im Grundwasser besonders gut geeignet", erklärt Andreas Lenz vom Geologischen Dienst. Erwartet werde, dass solche Sandbereiche im Raum Kempen vorkommen. Bohrungen weiter südöstlich bei Willich und Krefeld-Linn hätten diese Annahme bekräftigt.
"Für eine mögliche Wärmespeicherung wäre ein zusammenhängender Sandbereich mit einer Dicke von zehn bis zwanzig Metern optimal", so der Geologe weiter. "Gleichzeitig sollte oberhalb eine wasserundurchlässige Schicht vorhanden sein, damit die eingespeicherte Wärme nicht nach oben entweichen kann."
