
Heilritual der Aborigines ist 12.000 Jahre alt
n-tv
Die beiden Holzstücke sehen auf den ersten Blick gewöhnlich aus. Sie sind jedoch der uralte Beweis dafür, dass ein Heilritual eines Aborigines-Stammes bis heute von Generation zu Generation mündlich übertragen wird.
Ein Heilritual der australischen Ureinwohner ist einem Forschungsteam zufolge über 12.000 Jahre und von hunderten Generationen quasi unverändert weitergegeben worden. Beweis dafür sind zwei leicht verbrannte und von Fett überzogene Holzstäbe, die in einer Höhle im Südosten Australiens gefunden wurden, wie aus einer in der Zeitschrift "Nature Human Behaviour" veröffentlichten Studie hervorgeht. Demnach zeigt die Entdeckung, dass das Heilritual seit dem Ende der letzten Eiszeit mündlich überliefert worden sein muss.
Die Holzstäbe waren beim vorsichtigen Graben an handtellergroßen Feuerstellen in der Cloggs-Höhle entdeckt worden. Die Höhle liegt in einem Gebiet, das seit Langem vom Aborigine-Stamm der Gunaikurnai bewohnt wird. Den Forscherinnen und Forschern zufolge waren die leicht verkohlten Enden der Stöcke speziell zugeschnitten worden, um sie ins Feuer zu stecken. Zudem waren beide Gegenstände mit menschlichem oder tierischem Fett überzogen. Mithilfe der Radiokarbonmethode konnte festgestellt werden, dass einer der Stäbe 11.000, der andere 12.000 Jahre alt ist.
