Hartz-IV kann Energiekosten nicht decken
n-tv
2022 werden die Hartz-IV-Regelsätze zwar erhöht - aber um die steigenden Energiekosten zu stemmen, reichen sie für Betroffene trotzdem nicht. Knapp 32 Prozent müssen Single-Hartz-IV-Haushalte mehr zahlen als in den Sätzen vorgesehen. Immer mehr Menschen verschulden sich deswegen.
Trotz höherer Hartz-IV-Regelsätze seit Jahresbeginn reicht das Geld für die Betroffenen laut dem Vergleichsportal Verivox immer weniger aus, um die stark steigenden Strompreise zu decken. Demnach muss ein Single-Hartz-IV-Haushalt jährlich derzeit 139 Euro beziehungsweise knapp 32 Prozent mehr für Energie zahlen, als der Stromkostenanteil im Regelsatz abdeckt. Seit Ende September hat sich diese Stromkostenlücke für Bezieher von Arbeitslosengeld II damit um 44 Euro erhöht, wie Verivox mitteilte.
"Im Jahr 2022 steigt der Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen um drei Euro auf 449 Euro pro Monat", heißt es beim Vergleichsportal. "Davon sind rein rechnerisch 36,44 Euro für die Begleichung der Stromrechnung vorgesehen." Die Stromkosten eines Singlehaushalts mit einem Verbrauch von 1500 Kilowattstunden beliefen sich nach Verivox-Berechnungen im Bundesdurchschnitt jedoch auf 48 Euro pro Monat. In Haushalten, in denen auch Wasser mit Strom erhitzt wird - etwa über einen Durchlauferhitzer - steigen die Kosten noch einmal deutlich.