Hansi Flick als Bundestrainer vorgestellt: Architekt mit Tatendrang
Frankfurter Rundschau
Bundestrainer Hansi Flick kündigt bei seiner Vorstellung auf der Baustelle DFB-Campus zur Krisenbewältigung eine „All-In-Mentalität“ für die deutsche Nationalmannschaft an.
Wer sich auf der größten Baustelle des deutschen Fußballs bewegt, muss sich einigermaßen in Acht nehmen. Lastwagen karren Beton auf das Gelände der ehemaligen Frankfurter Galopprennbahn, Bagger bewegen riesige Mengen Sand, Kräne heben schwere Lasten, Arbeiter werken an der unfertigen Fassade. Hochbetrieb herrscht dort, wo im nächsten Jahr nicht nur die Verwaltung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sondern auch die Nationalmannschaften eine Heimat finden. Es hätte kaum einen besseren Ort geben können, als den Rohbau der künftigen Trainerlounge von Hansi Flick und Kollegen auf dem im Sommer 2022 fertigen Campus im zweiten Stock mit Blick auf die noch mit Erde und Kies bedeckten künftigen Rasenflächen, um den Bundestrainer der Öffentlichkeit zu präsentieren. Flick, der neue Architekt des deutschen Fußballs, stellte einen schlüssigen Plan vor. Großartig vorzustellen brauchte sich der Heidelberger mit erstem Wohnsitz im nahen 6500-Einwohner-Kaff Bammental im Grunde nicht, aber es konnte nicht schaden, dass der in München nach Reibereien mit dem Sportvorstand Hasan Salihamidzic ausgeschiedene 56-Jährige mal unverstellt deutlich machte, weshalb die neue Aufgabe besonders reizvoll ist: „Man kann die Spieler auswählen, das ist eine gute Sache.“ Der Seitenhieb war gut herauszuhören. Der langjährige Assistent unter Joachim Löw schaffte es, seinem Vorgänger einerseits Komplimente zu machen, andererseits aber auch klipp und klar festzuhalten, dass die vergangenen drei Löw-Jahre eben nicht der Anspruchshaltung einer deutschen Fußballnation entsprachen. Dass von ihm mehr als nur eine souveräne Qualifikation für die WM 2022 in Katar verlangt wird, weiß der ehemalige DFB-Sportdirektor: „Wer mit den besten Spieler Deutschlands arbeiten darf, für den sind die Erwartungen groß.“ Er übernehme eine „intakte Mannschaft“.More Related News