
Handyverbot an Schulen? Schüler pochen auf Fairness für alle
n-tv
Weil fast jeder Schüler ein Handy in der Tasche hat und in der Schule abgelenkt sein könnte, sollen strengere Regeln durchgesetzt werden. Moment mal, sagen nun Schüler. Und fordern faire Bedingungen.
Stuttgart (dpa/lsw) - In der Diskussion über Handyregeln an Schulen verlangen Schülerinnen und Schüler mehr Gleichbehandlung: Wenn sie ihre Smartphones im Unterricht nicht nutzen dürfen, sollen auch Lehrkräfte darauf verzichten. "Regeln für das Smartphone müssen für alle an der Schule gleichermaßen gelten", sagte der Vorsitzende des Landesschülerbeirats in Baden-Württemberg, Joshua Meisel, in Stuttgart. "Es gibt keinen Grund, warum Lehrkräfte ihr Handy während der Arbeitszeit privat nutzen dürfen."
Für Meisel und den Schülerbeirat geht es dabei nicht nur um Verbote, sondern um Fairness und Vorbilder. "Wer eine Maßnahme von oben herab durchsetzt, ohne sich selbst daran zu halten, wird dafür wenig Akzeptanz gewinnen", sagte er. Wer den Missbrauch von Handys im Unterricht eindämmen wolle, müsse mit gutem Beispiel vorangehen. "Und wenn es ein Lehrer nicht schafft, die Schülerinnen und Schüler mit seinem Unterricht mitzunehmen, dann wird er das auch mit einem Handyverbot nicht schaffen."
Die Bildungsgewerkschaft GEW hält dagegen. "Unsinn" sei es, Handys komplett aus Schulen zu verbannen, sagte die Landesvorsitzende Monika Stein. Ein solches Vorgehen sei realitätsfern.
