
Haftstrafe für tödliche Messerstiche an Hamburger U-Bahnhof
n-tv
An einem Sommerabend gehen zwei Männergruppen am U-Bahnhof Hamburg-Billstedt aufeinander los. Ein 29-Jähriger stirbt durch Messerstiche. Einer der Täter muss jetzt für lange Zeit ins Gefängnis.
Hamburg (dpa/lno) - Neun Monate nach einer tödlichen Messerstecherei am Hamburger U-Bahnhof Billstedt hat das Landgericht einen der Beteiligten zu elf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Nach Überzeugung der Strafkammer fügte der 29-Jährige dem gleichaltrigen Opfer mindestens einen der vier Messerstiche zu. Der Verletzte war kurz nach der Tat am Abend des 19. August 2024 gestorben. Reanimationsbemühungen von Sanitätern und einem Notarzt blieben erfolglos. Ein 20 Jahre alter Neffe des Getöteten wurde bei der Auseinandersetzung leicht verletzt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Das Opfer war wie alle an der Auseinandersetzung Beteiligten Afghane. Nach Feststellung des Gerichts hatte der Mann an einer Fußgängerüberführung des U-Bahnhofs auf eigene Rechnung Drogen verkauft. Das wollten der nun Verurteilte und zwei Mittäter, die selbst mit Cannabis handelten, nicht hinnehmen. Außerdem stritten sie um Geld.
Verschärft wurde der Konflikt durch eine Frau, die eine Beziehung zu dem späteren Opfer hatte, aber auch zu dem verurteilten Mann Kontakte unterhielt. Diesem habe sie berichtet, sie werde von ihrem Ex-Freund, dem später getöteten 29-Jährigen, mit Nacktfotos erpresst. Nach der Tat schrieb sie den Angaben zufolge auf Instagram: "Als ich das erfahren haben, ich schwöre, ich habe mich gefreut, dass du das gemacht hast."
