Habeck will in Israel über neues Gasfeld sprechen
ProSieben
Bundeswirtschaftsminister Habeck will bei seinem Besuch in Israel auch die Erschließung eines neuen Gasfeldes und die jüngste Eskalation der Gewalt im Nahost-Konflikt zum Thema machen.
Vizekanzler Robert Habeck will auf seiner Nahost-Reise Chancen für eine stärkere Zusammenarbeit bei Energie und Klimaschutz ausloten. "Gerade in dieser Region wird deutlich, wie sehr Sicherheitspolitik und Klimapolitik zusammengeführt werden müssen und wie dringend es ist, die Erderhitzung auf ein erträgliches Maß zu begrenzen", erklärte der Wirtschafts- und Klimaschutzminister vor Beginn seiner viertägigen Reise nach Israel, in die Palästinensergebiete und nach Jordanien. Er will dort ab diesem Montag Gespräche zu allen aktuellen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen führen, wie sein Ministerium mitgeteilt hatte.
Der östliche Mittelmeerraum stehe vor großen Herausforderungen, so der Grünen-Politiker. "Politische Spannungen, soziale Unterschiede, die Folgen des Syrienkrieges und die spürbaren Auswirkungen der Klimakrise gehören dazu." Die verschiedenen Krisen seien miteinander verwoben.
Erst mit Antritt der Regierung von Ministerpräsident Naftali Bennett im vergangenen Sommer ist das Thema Klimaschutz auf die politische Agenda Israels gerückt. Im Oktober billigte die Regierung einen umfassenden Klimaschutzplan. Ziel sollen klimafreundliche Innovationen, die Entwicklung von Technologien zur Verringerung der CO2-Emissionen und die Vorbereitung auf Klimaveränderungen sein. Vor Israels Küsten liegen große Erdgasfelder. Angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine will die Regierung gemeinsam mit Griechenland und Zypern ein zwischenzeitlich schon aufgegebenes Projekt für eine Gas-Pipeline durch das Mittelmeer nach Europa neu prüfen.
Habeck warb dafür, die Chancen zu ergreifen, "die in umfassendem Klimaschutz liegen", und nannte den Ausbau erneuerbarer Energien, die Wasserstoff-Produktion sowie technologische Innovationen. Dadurch könnten neue Formen der Zusammenarbeit entstehen. "Das wollen wir, so gut es geht, bestärken, damit es zu einer wachsenden Kooperation innerhalb der Region als auch zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Europäischen Union einerseits und dem östlichen Mittelmeerraum andererseits kommen kann. Dies wird meine Gespräche in Israel, den Palästinensischen Gebieten und Jordanien prägen", kündigte Habeck an.