
Hände weg im Fußballverein
Frankfurter Rundschau
DFB intensiviert mit Partner Zartbitter e.V. den Schutz und die Aufklärung bei Kindesmissbrauch.
Die Fälle sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen im Sport haben für Schlagzeilen gesorgt. Einige Beispiele: „Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schwimmtrainer“, „Skandal um Missbrauch im Turnen“, „Fußball-Jugendtrainer steht vor Gericht“. Im Deutschen Fußball-Bund (DFB) verfolgt man solche Taten mit Sorge. Der Verband von sieben Millionen Mitgliedern will deshalb verstärkt sein Netzwerk nutzen, um die Angriffsflächen zu minimieren. Zu diesem Zweck stellte der DFB am Dienstag gemeinsam mit dem seit 35 Jahren in der Prävention und Beratung tätigen Verein Zartbitter e.V. den 19-minütigen Film „Blick hinter die Maske – Strategien der Täter und Täterinnen bei sexualisierter Gewalt“ vor.
Schatzmeister Stephan Osnabrügge ist gleichzeitig der Kinderbeauftragte im DFB. Er räumt ein: „Wir kommen nicht wirklich weiter in der Früherkennung“ bei Missbrauchsfällen in Fußballvereinen. Datenschutz und Persönlichkeitsschutz würden noch zu oft höher bewertet als Kinder - und Jugendschutz. Die Politik sei also gefordert. Aber auch in den Klubs müssten Vorstände, Trainer, Eltern und Jugendliche noch mehr sensibilisiert werden: „Täterstrategien zu erkennen, ist der erste Schritt, um den Kindern zu helfen.“
Ursula Enders weiß, wovon sie spricht. Die 67-Jährige hat den Zartbitter e.V. schon vor 35 Jahren gegründet und erinnert sich: „Die ersten Fälle, die uns in den 80-er Jahren bekannt geworden sind, hatten wir im Fußball. Wir konnten beobachten, wie sich Täter von einem Verein zum anderen bewegten.“ Deren Strategien zu erkennen, sei das „entscheidende Thema“, mit dem sich der Film sehr eindrücklich beschäftigt.













