
Gummibänder werden jungen Störchen zum Verhängnis
n-tv
Der Bestand an Weißstörchen hat sich in Thüringen in den vergangenen Jahren erhöht. Nun ist aber der Nachwuchs in Gefahr. Was ist der Grund dafür?
Jena (dpa/th) - Gummibänder im Biomüll werden für junge Störche in Thüringen zur tödlichen Gefahr. Acht junge Weißstörche seien in diesem Jahr nachweislich im Freistaat durch verschluckte Gummibänder gestorben, teilten der Naturschutzbund (NABU), der Ornithologen-Verein sowie das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz in Jena mit (TLUBN).
"Weißstörche verwechseln die Gummibänder mit Regenwürmern und fressen sie oder verfüttern sie an ihre Jungen", erklärte Juliane Balmer von der staatlichen Vogelschutzwarte in Seebach. Die Überfrachtung des Magens durch die unverdaulichen Gummibänder führe zu inneren Verletzungen, Organquetschungen und letztlich zu einem qualvollen Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen. Bei einem toten Jungvogel seien mehr als 370 Gramm Gummibänder im Magen gefunden worden.
Der verendete Weißstorch-Nachwuchs stamme unter anderem aus Seebach, Niederdorla und Altengottern im Unstrut-Hainich-Kreis sowie aus Bufleben im Kreis Gotha. Weitere Verdachtsfälle aus Walldorf bei Meiningen würden derzeit untersucht.
