
Grundschulbildung: Opposition fordert grundlegende Reform
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - In den Grundschulen Mecklenburg-Vorpommerns soll künftig mehr laut gelesen werden. Wie Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Donnerstag im Landtag in Schwerin sagte, wird es vom Schuljahr 2024/25 an eine verbindliche Lesezeit geben. Mindestens 20 Minuten am Tag solle dann lautes Lesen geübt werden, nicht nur im Deutschunterricht, sondern auch in anderen Fächern. Zudem werde es als Reaktion auf zuletzt schlechte Ergebnisse bei Leistungstests mehr Mathematik- und Deutschunterricht geben.
"Lesen, schreiben, rechnen - das ist Bildung. Diese basalen Kompetenzen können nicht durch den Laptop, durch Hörbücher, den Taschenrechner, nicht durch Apps oder durch künstliche Intelligenz ersetzt werden", sagte Oldenburg.
Lesen zu lernen öffne Türen zum Miteinander und sei Voraussetzung für den Erwerb weiteren Wissens. Allerdings erfülle etwa jeder fünfte Grundschüler nicht die vorgegebenen Mindeststandards. Regelmäßige Überprüfungen des Lernstandes sollten daher helfen, individuelle Fördermaßnahmen festzulegen.
Kritik kam von der Opposition. Jutta Wegner von den Grünen nannte die Vorschläge ideenlos und warnte vor Maßnahmen zu Lasten der schon stark geforderten Lehrerinnen und Lehrer. Es seien grundlegende Reformen nötig. Sabine Enseleit von der FDP nannte die aktuelle Situation dramatisch, die Landesregierung reagiere darauf aber mit Rezepten von gestern.
