
Großkontrolle deckt Dutzende Fälle von Sozialbetrug auf
n-tv
Die "Weißen Riesen" sind in Duisburg längst Problem-Immobilien. Bei einer großangelegten Kontrolle haben die Behörden sie unter die Lupe genommen. Nun werden unrechtmäßige Zahlungen eingestellt.
Duisburg (dpa/lnw) - Bei einer großangelegten Kontrolle in einem Brennpunkt-Hochhaus in Duisburg haben die Behörden einige Dutzend Fälle von mutmaßlichem Kindergeld-Betrug festgestellt. Nach der Meldekontrolle im Oktober seien Zahlungen für 59 Kinder eingestellt worden, sagte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit. Man versuche nun, zu Unrecht gezahltes Kindergeld zurückzufordern. In jedem Fall seien zukünftige Zahlungen in Höhe von 1,2 Millionen Euro gestoppt worden. "WAZ" und "Bild" hatten zuvor berichtet.
Bei der Meldekontrolle hatten die Behörden überprüft, wer tatsächlich in dem sogenannten Weißen Riesen wohnt - und wer nur zum Schein dort gemeldet ist, um Sozialleistungen zu beziehen. Rund 400 Beamte waren bei der Aktion von Tür zu Tür gegangen. Nur knapp 600 der rund 1.400 gemeldeten Bewohner waren bei der Kontrolle in den frühen Morgenstunden tatsächlich angetroffen worden.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis der Großkontrolle. "Die Zahlen zeigen: Der Aufwand hat sich gelohnt. Wir haben massiven Sozialbetrug aufgedeckt und so immensen finanziellen Schaden abgewendet", sagte er der "Bild".
