
Großbritannien schiebt Verurteilte aus 15 weiteren Ländern schneller ab
n-tv
Lassen sich Ausländer aus bestimmten Staaten in Großbritannien etwas zu Schulden kommen, droht die Abschiebung bereits nach der erstinstanzlichen Verurteilung. Bisher ist das bei Bürgern aus acht Staaten der Fall. Jetzt trifft es Menschen aus 15 weiteren Ländern.
Großbritannien schiebt vor Gericht verurteilte Ausländer aus 15 weiteren Staaten künftig bereits nach dem erstinstanzlichen Richterspruch ab. Wie das Innenministerium bekanntgab, soll die "deport now appeal later" (jetzt abschieben, später Einspruch erheben) genannte Vorgehensweise unter anderem auch auf Menschen aus Indien, Indonesien, dem Libanon und Malaysia angewendet worden - sowie aus Bürger aus den EU-Staaten Lettland und Bulgarien.
Betroffen sind zudem die afrikanischen Länder Angola, Botswana, Guyana, Kenia, Sambia und Uganda sowie Australien, Brunei und Kanada. Bislang war die Abschiebung nach der erstinstanzlichen Verurteilung bereits für Menschen aus acht Staaten vorgesehen, darunter Estland, Finnland, Belize und Tansania. Künftig können somit Ausländer aus 23 Staaten mit diesem Verfahren abgeschoben werden.
Einspruch gegen ihre Verurteilung können die Betroffenen erst nach ihrer Abschiebung und aus ihrem Herkunftsland einlegen, dies soll per Videoschalte ermöglicht werden. Das Innenministerium erklärte zur Ausweitung des Programms, damit stärke Großbritannien seine Möglichkeiten, "ausländische Straftäter schnellstmöglich außer Landes zu befördern".
