
Großbritannien mit Historischem BIP-Plus
n-tv
Trotz Omikron-Welle mit Hunderttausenden Neuinfektionen allein im Dezember wächst die Wirtschaft in Großbritannien so stark wie seit 80 Jahren nicht. Allerdings erwarten Ökonomen, dass nun auch auf der Insel Inflation, hohe Energiepreise und neue Steuern den Aufschwung in seinem bisherigen Umfang bremsen.
Die britische Wirtschaft ist 2021 trotz Corona-Wellen und hoher Inflation so kräftig gewachsen wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt legte um 7,5 Prozent zu, wie das Statistikamt ONS in London mitteilte. Das ist das kräftigste Plus seit 1941, womit Großbritannien besser abschnitt als die anderen großen Industrienationen. Im ersten Jahr der Pandemie 2020 hatte es noch einen Einbruch um 9,4 Prozent gegeben. Zum Vergleich: Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent gewachsen, nachdem sie 2020 wegen der Corona-Krise noch um 4,6 Prozent abgestürzt war.
Zu Erholung im Vereinigten Königreich trug das Wachstum im vierten Quartal bei. Trotz der Omikron-Welle im Dezember mit Hunderttausenden Neuinfektionen gab es wie schon im Sommer einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 1,0 Prozent zum Vorquartal. Damit lag die Wirtschaftsleistung nur noch um 0,4 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Ende 2019.
Der Internationale Währungsfonds (IMF) erwartet in diesem Jahr ein Wachstum von 4,7 Prozent, dem 2023 ein Plus von 2,3 Prozent folgen soll. "Die britische Wirtschaft steht vor einem wesentlich schwächeren Jahr 2022, da die lähmende Belastung durch steigende Inflation, teure Energierechnungen und höhere Steuern für Verbraucher und Unternehmen die Aktivität dämpft", sagte Suren Thiru von der britischen Handelskammer.
