
Grüner Wasserstoff aus Afrika dürfte teuer werden
n-tv
Mithilfe von Sonnen- und Windkraft hergestellter Wasserstoff aus Afrika galt lange als günstige Lösung für Europas Energieproblem. Doch eine neue Studie warnt: Ohne Garantien sind die Projekte nicht wettbewerbsfähig. Unter anderem treiben politische Risiken die Kosten in die Höhe.
Europa träumt von grünem Wasserstoff aus Afrika: viel Platz, ausreichend Sonne und Wind für riesige Sonnen- und Windkraftanlagen, die klimafreundlichen Wasserstoff für Europas Energiehunger liefern. Doch ist das auch realistisch? Erste Projekte werden derzeit geplant, der überwiegende Teil befindet sich allerdings noch in der Konzeptionsphase. Forschende der Technischen Universität München (TUM), der University of Oxford und der ETH Zürich haben nun die Kosten für Wasserstoff aus Afrika berechnet - und ihr Urteil ist ernüchternd.
Die Berechnungsmethode des Forscherteams berücksichtigte auch die Rahmenbedingungen der Wasserstoffproduktion in 31 afrikanischen Staaten - wie etwa Transport- und Lagerungsmöglichkeiten, den Grad an Rechtssicherheit und politischer Stabilität. Denn diese schlagen auf die Finanzierungskosten, also die Kosten für die Geldbeschaffung. "Die gängigen Modelle für Grüner-Wasserstoff-Anlagen nutzen meist pauschale Finanzierungskosten. Die Bedingungen für Investitionen sind aber in jedem Land unterschiedlich und in vielen afrikanischen Ländern besonders risikoreich", sagte Florian Egli von der TUM laut einer Mitteilung.
