
Grünen-Politiker Palmer zeigt sich offen für AKW-Laufzeitverlängerung
Die Welt
Während Grünen-Chefin Lang Offenheit für längere AKW-Laufzeiten angedeutet hat, wird Tübingens Oberbürgermeister Palmer deutlicher: „Drei Monate länger Atomkraft“ könnte in diesem Winter richtig sein. Mehrere SPD-Politiker zeigen sich ebenfalls offen für eine Laufzeitverlängerung.
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer kann sich längere Laufzeiten für die drei verbliebenen Atomkraftwerke vorstellen. „Alles, das was bringt, um gut durch den Winter zu kommen, darf nicht tabu sein“, sagte Palmer der „Bild“-Zeitung am Dienstag. „Kohle oder Atomkraft – das ist mir diesen Winter nicht wichtig. Entscheidend ist, dass die Industrie nicht abgeschaltet wird, dass sie weiterproduzieren kann. Und da können auch drei Monate länger Atomkraft richtig sein.“
So deutlich wie Palmer hat sich noch kein prominenter Grünen-Politiker für die Nutzung der Atomkraft ausgesprochen. Die Partei lehnt bislang einen Weiterbetrieb der verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland ab. Die Parteivorsitzende Ricarda Lang deutete zuletzt allerdings eine Offenheit für eine Laufzeitverlängerung an. In der Sendung „Anne Will“ sagte sie am Sonntag, dass die Regierung „im Moment“ die Laufzeiten nicht verlängern werde. „Dann sage ich, dass wir in jedem Moment innerhalb dieser Krise natürlich immer auf die aktuelle Situation reagieren müssen und dabei alle Maßnahmen prüfen werden“, fügte sie hinzu.













