
Grüne suchen Lösungen für klimafreundlichen Industriestrom
n-tv
Im Januar musste die Landtagsfraktion der Grünen ihr Treffen wegen der Pandemie absagen. Angesichts der aktuellen politischen Lage dürften ihre Energiethemen nun auf deutlich mehr Widerhall stoßen.
Bayreuth (dpa/lby) - Mehr Windräder und weniger Auflagen für Unternehmen beim Bau und Nutzen von erneuerbaren Energieträgern: Die Grünen im bayerischen Landtag wollen bei ihrer am Donnerstag beginnenden Klausur im oberfränkischen Bayreuth Forderungen und Lösungen für eine klimaneutrale Energieversorgung der Industrie im Freistaat erarbeiten. Dabei soll es auch darum gehen, dass Wärme, die in der Industrie entsteht, nicht ungenutzt über Schornsteine in die Atmosphäre abgegeben, sondern etwa zum Heizen genutzt werden kann.
"Sichere, stabile und unabhängige Energieversorgung ist die Grundlage für klimaneutrales Wirtschaften in Bayern", sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann der Deutschen Presse-Agentur in München. Das bedeute mehr Tempo beim Ausbau der Sonnen- und Windkraft. "Dafür brauchen wir vor allem zwei Prozent Landesfläche für die Windkraft und jährlich circa 170 neue Windkraftanlagen - und das über die nächsten zehn Jahre. Nur so können wir hier den Strom produzieren, den die bayerische Industrie braucht. Grüner Industriestrom ist günstig, sicher, stabil und sauber - und daheim erzeugt."
Das zweitägige Fraktionstreffen hatte eigentlich bereits im Januar stattfinden sollen, war dann aber wegen der damaligen Corona-Welle verschoben worden. Hartmann betonte: "Ich bin davon überzeugt: Wenn man dies gemeinsam anpackt - auch Unternehmen investieren in Erneuerbare-Energien-Anlagen und werden dann hier beim eigenproduzierten Strom von den Umlagen befreit." So gebe es einen grünen Industriestrom zu einem fairen Preis, der Wettbewerbsfähigkeit herstelle. "Das wollen wir schaffen. Energiepolitik ist Standortpolitik. Damit Bayern Industriestandort bleibt."
