
Grüne kritisieren Insektengift-Einsatz im Zuckerrübenanbau
n-tv
Es war eine Notfallzulassung für ein bereits verbotenes Insektengift im Zuckerrübenanbau. Die gab es nur gegen Auflagen - doch die Landwirte hatten offenbar Schwierigkeiten damit, sie einzuhalten.
Hannover (dpa/lni) - Die Grünen-Fraktion im Landtag kritisiert den Einsatz eines eigentlich nicht mehr zugelassenen Insektengifts beim Zuckerrübenanbau in Niedersachsen. Wegen eines Virusbefalls in vielen Zuckerrübenkulturen hatte es eine Notfallzulassung der so genannten Neonicotinoide - kurz Neonics - gegeben. Diese sind seit 2018 in der Europäischen Union nicht mehr zugelassen. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums wurde das mit dem als bienenschädlich angesehenen Wirkstoff gebeizte Saatgut auf fast 19.000 Hektar angebaut. Das entspricht 19 Prozent der rund 100.000 Hektar Gesamtanbaufläche für Zuckerrüben in Niedersachsen.
Von einem punktuellen Einsatz in schädlingsbefallenen Hotspots könne damit keine Rede sein, kritisierte die agrarpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Miriam Staudte: "Hier wird versucht, den großflächigen Einsatz der verbotenen Neonicotinoide wieder salonfähig zu machen."
