
Grüne fordern mehr Landesgeld für Selbsthilfe-Organisation
n-tv
Ob nach schweren Erkrankungen, bei Sucht- oder psychischen Problemen, Selbsthilfegruppen sind oft eine wirksame Ergänzung zur Therapie. Bei der Förderung durch das Land sehen die Grünen Reserven.
Schwerin (dpa/mv) - Die Grünen fordern mehr Geld für die Selbsthilfe-Organisationen im Land und auch eine strukturelle Stärkung. "Die Selbsthilfekontaktstellen in Mecklenburg-Vorpommern sind chronisch unterfinanziert, überlastet und personell vielerorts nicht mehr in der Lage, den stark gestiegenen Bedarf zu bewältigen", beklagte die Oppositionsfraktion in Schwerin. Für Menschen mit chronischen oder psychischen Erkrankungen seien Selbsthilfegruppen eine wichtige Ergänzung zum regulären Gesundheitssystem.
Für die Landtagssitzung in der kommenden Woche kündigten die Grünen einen Antrag zu dem Thema an. Darin fordern sie, die Landesförderung für die neun Selbsthilfekontaktstellen bedarfsgerecht zu erhöhen und auch Tariferhöhungen zu berücksichtigen. Zur Koordinierung landesweiter Aufgaben und Vernetzung über Ländergrenzen hinweg soll nach dem Vorbild anderer Bundesländer eine Landeskontaktstelle eingerichtet und vom Land gefördert werden.
"Die Selbsthilfe hilft – jetzt braucht sie selbst Hilfe. Es ist höchste Zeit, dass die Landesregierung Verantwortung übernimmt", erklärte die Grünen-Abgeordnete Anne Shepley. Seit ihrer Erkrankung an Brustkrebs wisse sie, wie wichtig Hilfe zur Selbsthilfe sei. Der Austausch mit anderen Betroffenen spende Hoffnung und gebe Mut. "Doch viele wissen gar nicht, dass es diese Angebote gibt – geschweige denn, wo sie sie finden können. Deshalb müssen wir die Selbsthilfekontaktstellen endlich stärken", mahnte Shepley. Kontaktstellen seien das organisatorische Rückgrat der Selbsthilfe.
