Globales Plastikabkommen bis 2024 - worum geht es?
DW
In Uruguay beginnen diese Woche Gespräche über ein internationales Plastikabkommen. Bis 2024 soll es Lösungen zum Umgang mit Plastik geben - und zum Umgang mit seinen Folgen. Worüber wird verhandelt?
Plastik bestimmt unser Leben: In Verpackungen, in Kleidern und Haushaltsgeräten - wir finden es in fast allen Produkten unseres Konsums. Ein globales Abkommen zur Eindämmung von Verschmutzung durch Plastikmüll könnte das ändern. Anfang dieses Jahres haben die Staats- und Regierungschefs der Welt auf der Umweltkonferenz in Kenia einstimmig dafür gestimmt, bis 2024 an einem rechtsverbindlichen Abkommen über Plastik zusammenzuarbeiten.
"Dies ist das bedeutendste multilaterale Umweltabkommen seit dem Pariser Klimaabkommen. Es ist eine Versicherungspolice für diese und zukünftige Generationen, damit sie mit Plastik leben können und nicht daran zugrunde gehen", sagte Inger Andersen, Leiterin des UN-Umweltprogramms nach der Entscheidung.
Nun trifft sich diese Woche ein Verhandlungsausschuss mit UN-Delegierten, Experten und Nichtregierungsorganisationen (NGO) in Uruguay, um Lösungen zu suchen. Was sollte verändert werden bei der Produktion, beim Design und bei der Entsorgung von Kunststoffen?
Trotz vieler Statistiken über die weltweite Plastikproduktion gibt es nur wenig belastbare Zahlen, denn es gibt keine internationalen Vorschriften für die Industrie, ihre Produktionsmengen zu melden.
Doch das Ausmaß der Krise ist klar. Die Heinrich-Böll-Stiftung schätzt, dass zwischen 1950 und 2015 weltweit 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert wurden. Das sind mehr Tonnen als heute Menschen auf der Welt leben. Das meiste Plastik wurde für Einwegprodukte und Verpackungen produziert.