
Gladbacher Debakel bei Hannover 96
DW
Borussia Mönchengladbach verabschiedet sich nach einer desolaten Leistung bei Hannover 96 aus dem DFB-Pokal. Die Fohlen-Elf enttäuscht auf ganzer Linie und hat Glück, dass die Pleite nicht noch deutlich höher ausfällt.
Dieses Spiel dürfte als echtes Debakel in die Historie von Borussia Mönchengladbach eingehen. Das 0:3 (2:0) im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Hannover 96 war nicht nur aufgrund des Ergebnisses ein Trauerspiel für die Fohlen. Die Mannschaft zeigte sich von der ersten bis zur letzten Minute als eine völlig verunsicherte, wenig motivierte Mannschaft, der Elan und Wille fehlten, um auch nur den Hauch einer Chance gegen den Zweitligisten zu haben.
Maximilian Beier (4.; 51) und Sebastian Kerk (36.) erzielten die Treffer für die Hannoveraner, dabei hätten es noch einige mehr sein können. Gladbach-Torhüter Yann Sommer, der Torpfosten und auch eine große Portion Glück verhinderten eine noch deutlichere Pleite.
Die Verantwortlichen um Trainer Adi Hütter und Sportdirektor Max Eberl dürften mit großer Sorge beobachtet haben, wie der zweitklassige Gegner "Katz-und-Maus" mit dem favorisierten Erstligisten spielte. "Es ist schwer in Worte zu fassen. Wir nehmen uns so viel vor und kriegen nichts auf die Reihe", sagte Gladbach-Kapitän Lars Stindl. "Bei so einer Ausgangslage so ein Spiel hinzulegen, das kann man nicht begreifen." Schließlich war tags zuvor auch Borussia Dortmund bereits an Zweitligist FC St. Pauli gescheitert.
Das Hütter-Team hatte zwar auch schon bessere Zeiten in dieser Saison. Etwa bei der 5:0-Gala in der zweiten Pokalrunde gegen Rekordsieger FC Bayern München, als es so schien, als hätten die Spieler endlich die Kurve zu besseren Zeiten bekommen. Das war im vergangenen Oktober. Aber Besserung stellte sich entgegen aller Erwartungen nicht ein. Seitdem präsentieren sich die Gladbacher so wankelmütig, wie man es dieser eigentlich qualitativ hochwertig besetzten Mannschaft nicht zugetraut hätte.
In der Bundesliga nimmt die Borussia lediglich Platz zwölf mit mageren 22 Punkten nach 19 Partien ein. Der Abstiegskampf ist nicht mehr fern. Das Pokal-Aus in Hannover verfestigt so langsam das Bild einer inhomogenen Mannschaft, die an alles andere als eine verschworene Einheit erinnert. Die bereits feststehenden Abgänge von Verteidiger Matthias Ginter und Mittelfeldspieler Denis Zakaria spätestens zum Saisonende brachten offenbar zusätzliche Unruhe in die Mannschaft.
