Gianni Infantino als FIFA-Präsident wiedergewählt
DW
Gianni Infantino ist zum insgesamt dritten Mal zum FIFA-Präsidenten gewählt worden. Der DFB verweigerte dem Schweizer zwar seine Unterstützung - das Votum war dennoch eindeutig.
Auch ohne die Unterstützung und die Stimme des Deutschen Fußballbundes (DFB) ist FIFA-Präsident Gianni Infantino erwartungsgemäß im Amt bestätigt worden. Allerdings wurden bei der Wiederwahl des 52-jährigen Schweizers beim Kongress des Fußball-Weltverbands in Ruandas Hauptstadt Kigali die einzelnen Stimmen der Mitgliedsverbände gar nicht ausgezählt. Da Infantino keinen Gegenkandidaten hatte, konnte er den Statuten der FIFA gemäß wie bereits 2019 per Akklamation im Amt bestätigt werden, die Delegierten zeigten mit Applaus ihre Zustimmung. Der Widerstand der Deutschen und anderer europäischer Verbände ging daher ungehört unter.
Neben dem DFB hatten der norwegische und der schwedische Verband am Mittwoch angekündigt, Infantino nicht aktiv unterstützen zu wollen. Die FIFA müsse "im Umgang mit den nationalen Verbänden deutlich offener und transparenter werden", hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf die Entscheidung begründet. "Sie sollte im eigenen Interesse erklären, wie und warum bestimmte Entscheidungen zustande kommen und wer an ihnen mitgewirkt hat. Das ist zuletzt nicht immer der Fall gewesen."
"Alle, die mich lieben, alle die mich hassen, ich weiß, es gibt da ein paar - ich liebe euch alle", sagte Infantino, der zum dritten Mal an die Spitze des Weltverbands gewählt wurde. FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura, 2016 von Infantino protegiert ins Amt gekommen, erwiderte umgehend: "Wir lieben Sie, Präsident."
Infantino geht trotz dritter gewonnener Wahl erst in seine zweite offizielle Amtszeit. Er hatte Anfang 2016 mitten in der laufenden Periode das Amt des zurückgetretenen Joseph S. Blatter übernommen. Diese ersten Jahre als FIFA-Präsident wurden nach Beschluss des FIFA Councils nicht als erste Amtszeit angerechnet. Da laut FIFA-Statuten drei Amtszeiten erlaubt sind, könnte Infantino auch noch für die kommende Periode von 2027 bis 2031 kandidieren.
"Eure Unterstützung berührt mich sehr und macht mich demütig", sagte Infantino nach seiner Wiederwahl in Richtung der Delegierten, denen er vor der Abstimmung mit auf den Weg gegeben hatte: "Ich bitte euch einfach nur darum, euch zu erinnern, dass der Fußball Freude, Glück, Leidenschaft, Liebe und Frieden ist, und dass der Fußball da ist, um unsere wundervolle Welt zu vereinen."