Gewerkschaften fürchten "Personalkollaps" im öffentlichen Dienst
n-tv
Schon jetzt sind nach Angaben des Beamtenbundes etwa 360.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. Bis 2030 sollen zudem noch 1,3 Millionen Beschäftige in den Ruhestand gehen. Angesichts der Personallage zeigen sich gleich mehrere Gewerkschaften alarmiert.
Mehrere Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes haben wegen der sich verschärfenden Personalknappheit Alarm geschlagen. "Wenn die Politik nicht gegensteuert, droht ein Personalkollaps", sagte Daniel Merbitz, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), den Funke-Zeitungen. Der Vizevorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Michael Mertens, warnte: "In allen Bereichen der Polizei fehlten Beamte." In der polizeilichen Ermittlungsarbeit gebe es seit Jahren einen massiven Bearbeitungsstau. "Davon ist kein Land ausgenommen, auch nicht die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt."
Der Chef des Beamtenbundes dbb, Ulrich Silberbach, mahnte: "Wenn wir bei Digitalisierung und Bürokratieabbau nicht endlich vorankommen, wird der bevorstehende Personalmangel Bearbeitungsfristen verlängern, Betreuungsschlüssel verschlechtern und die staatliche Leistungsfähigkeit insgesamt signifikant schwächen."
Nach Angaben des Beamtenbunds sind aktuell rund 360.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt. Bis 2030 gehen demnach etwa 1,3 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in den Ruhestand.