
Gewaltsame Protestwelle erfasst große Teile Indonesiens
n-tv
Was als friedlicher Protest gegen die Erhöhung von Abgeordnetendiäten in der Hauptstadt Jakarta begann, weitet sich auf ganz Indonesien aus und wird immer gewalttätiger. Inzwischen stehen in mehreren Regionen unter anderem Parlamentsgebäude in Flammen. Der Präsident sagt eine geplante Reise nach China ab.
Bei den Protesten in Indonesien haben Demonstranten weitere regionale Parlamentsgebäude in Brand gesetzt. Betroffen seien West-Nusa-Tenggara, Pekalongan in Zentraljava und Cirebon in Westjava, berichteten örtliche Medien. Die Polizei setzte in mehreren Städten Tränengas ein, um Menschenmengen auseinanderzutreiben. In der Stadt Cirebon plünderten Demonstranten zudem Parlamentsbüros. Am Freitag waren bei einem Brandanschlag auf das Parlament in der Provinz Süd-Sulawesi drei Menschen ums Leben gekommen, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Sie seien in dem brennenden Gebäude in der Stadt Makassar eingeschlossen gewesen.
Präsident Prabowo Subianto sagte angesichts der Unruhen eine geplante Reise nach China ab. "Der Präsident will die Lage in Indonesien weiterhin direkt beobachten und nach den besten Lösungen suchen", sagte sein Sprecher in einer Video-Erklärung. "Daher entschuldigt sich der Präsident bei der chinesischen Regierung, dass er der Einladung nicht nachkommen kann." Prabowo sollte am 3. September an einer Parade zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilnehmen.
