
GEW: Unbesetzte Schulleitungsstellen ernsthaftes Problem
n-tv
Mehr als 50 Schulleiterposten in Sachsen sind unbesetzt. Der GEW-Vorsitzende sieht die Ursache in hoher Belastung und kurzfristigen Vorgaben für Schulleitungen.
Dresden (dpa/sn) - Unbesetzte Schulleitungsstellen sind aus Sicht der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen ein ernsthaftes Problem. Schulen bräuchten eine starke Leitung, um "den komplexen Alltag" zwischen Lehrkräftemangel, hoher Arbeitsbelastung und den Erwartungen von Eltern, Kollegium, Schulaufsicht sowie Schülerinnen und Schülern zu bewältigen, sagte Burkhard Naumann, Vorsitzender der GEW Sachsen, auf Anfrage von dpa. Die Attraktivität dieser Positionen habe durch die enormen Belastungen massiv gelitten.
Die Schulleitungen müssten den von der Politik verursachten Lehrkräftemangel vor Ort ausgleichen – und das oft unter extrem kurzfristigen Vorgaben. "Wer kurz vor den Sommerferien erfährt, dass Lehrkräfte in großem Umfang abgeordnet werden, oder wenige Tage vor Schuljahresbeginn mitgeteilt bekommt, dass weniger Mittel für Vertretungsunterricht oder Ganztagsangebote zur Verfügung stehen, arbeitet ständig im Krisenmodus", so Naumann. Stundenpläne müssten neu geschrieben, Personalengpässe aufgefangen und die Interessen vieler Beteiligter unter einen Hut gebracht werden.
Die GEW Sachsen fordert bessere Arbeitsbedingungen für Schulleitungen, etwa durch weniger Bürokratie und präventive Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, um Schulleitungsstellen wieder verlässlich besetzen zu können.
