
Gericht lässt Indigenen-Anführer in Ecuador frei
n-tv
Bei Protesten gegen hohe Treibstoffpreise in Ecuador wird der Anführer einer Indigenen-Organisation, Leonias Iza, festgenommen. Daraufhin geraten die Demonstrationen außer Kontrolle, mehrere Polizeiautos werden in Brand gesetzt. Die Polizei setzt Tränengas ein. Nun ist Iza vorläufig auf freiem Fuß.
Ein Gericht in Ecuador hat die Freilassung des Chefs einer einflussreichen Indigenen-Organisation angeordnet. Leonidas Iza von der Organisation Conaie, die eine Protestbewegung gegen hohe Benzinpreise anführt, müsse sich bis zu seinem Prozessbeginn aber regelmäßig bei der Staatsanwaltschaft melden, teilte einer seiner Anwälte, Raúl Ilaquiche, mit.
Iza war am Dienstag festgenommen worden, weil er während der Proteste öffentliche Verkehrsmittel lahmgelegt haben soll. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Er hatte am Montag landesweite Proteste gegen die Regierung mit zahlreichen Straßenblockaden angeführt. Das ölproduzierende Land Ecuador leidet unter steigender Inflation, Arbeitslosigkeit und Armut, die durch die Corona-Pandemie noch verschärft werden. Seit 2020 waren die Kraftstoffpreise stark gestiegen.
Die Indigenen-Konföderation Conaie bestätigte die "willkürliche und illegale" Festnahme ihres Vorsitzenden und rief zu einer "Radikalisierung" der Proteste auf. Daraufhin kam es am Dienstag in der Hauptstadt Quito zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten. Die Protestierenden setzten Polizeiautos in Brand und legten Feuer in den Straßen. Demonstranten versammelten sich vor dem Gebäude der Staatsanwaltschaft, in dem Iza bis zu seiner Anhörung festgehalten wurde, und forderten "Freiheit für Iza". Die Behörden entsandten Polizisten und Soldaten zur Sicherung des Gebäudes.
