Geld für Tiere
Süddeutsche Zeitung
Die Weltnaturkonferenz in China soll das Artensterben stoppen. Dabei geht es um die Frage: Wie viel sollen die reichen Staaten zahlen - und wie stark dürfen sie dann in Ländern wie Brasilien oder dem Kongo mitreden?
Es hatte etwas von Endzeitstimmung im Berliner Museum für Naturkunde. Svenja Schulze stand vor dem weltweit größten Skelett eines Dinosauriers; der Brachiosaurus brancai misst mehr als 13 Meter Höhe. Die Bundesumweltministerin der SPD erklärte, man befinde sich inmitten des größten Massenaussterbens, seitdem vor etwa 65 Millionen Jahren diese riesigen Tiere verschwanden. Damals sei der Einschlag eines Meteorits die Ursache gewesen, "diesmal tragen wir Menschen die Verantwortung. Wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen". Durchschnittlich alle zehn Minuten, führte die Ministerin aus, gehe heute eine Tierart unwiederbringlich verloren, weil sich der Mensch zu sehr ausbreite. Das gefährde auf Dauer auch die eigene Existenz.