Geister und Sagen: Neuer Themenpfad rund um die Ruine Rodenstein eröffnet
Frankfurter Rundschau
Über die Sage des Rodensteiners und sein Wildes Heeres informieren jetzt zahlreiche Infotafeln rund um die Burg bei Fränkisch-Crumbach. Auch für Kinder hat der neue Themenpfad einiges zu bieten.
Noch heute erzählt man sich im Odenwald, dass vor Ausbruch eines Krieges der Geist des Herren von Rodenstein mit seinem Wilden Heer von der Ruine Schnellerts zur Burgruine Rodenstein zieht und des nächtens zu hören ist. Es gibt zahlreiche Zeugenaussagen zur Erscheinung dieses Landgeistes, die in den Reichenberger Protokollen 1742 bis 1796 niedergeschrieben wurden. Man höre lauten Lärm und Geräusche wie Fuhrwerke, Pferdegetrappel, Hundegebell und Kettengerassel, heißt es da. Wenn der Geisterspuk wieder zum Schnellertsberg zurückziehe, gebe es Frieden.
Das Rodensteinmuseum, die Gemeinde Fränkisch-Crumbach (Odenwaldkreis) und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald laden nun zur Eröffnung eines „Pfades der Sagen“ auf der Burgruine Rodenstein ein. Der Pfad soll eine Art Freilichtmuseum sein und präsentiert an 35 Erlebnisstationen auf der Burgruine und am Wanderweg zwischen der Laudenauer „Freiheit“ und Fränkisch-Crumbach verschiedene Themen rund um die Rodensteinsagen. Über bebilderte Tafeln, von denen mittels Handy per QR-Code ein Audioguide aktiviert wird, können die Texte gehört oder auch abgelesen werden.
Zum einen geht es natürlich um die Rodensteinsage und deren Verbreitung durch die Literatur im deutschsprachigen Raum des 19. Jahrhunderts. Des Weiteren werden an fünf Erlebnisstationen auf der Burgruine Videoclips gezeigt, die zusammen eine Führung durch die virtuell rekonstruierte Burg Rodenstein, erbaut um 1250 durch die Ritter von Crumbach, ergeben und zeigen, wo und wie die Rodensteiner einmal gelebt hatten. „Eine solche Darstellungsweise ist in ihrer Art im Rhein-Main-Gebiet und weit darüber hinaus einmalig“, kündigt die Gemeinde an. Außerdem gibt es einen Rundweg für Kinder, an dem Rodenstein-Kindergeschichten erzählt werden. (Claudia Kabel)