
Geht Merz mit einem Undiplomaten ins Wahljahr 2026?
n-tv
Es ist Sitzungswoche und in Berlin jagt ein Beschluss den nächsten, von Standortförderung bis zur Produktsicherheit. Aber das bekommt kaum jemand mit - denn nach dem wochenlangen "Stadtbild"-Feuerwerk dreht sich nun alles um Äußerungen des Außenministers.
Die Erzählung, Merz’ Regierung bringe nichts voran, bekommt gerade unnötiges Futter. Der Befund des Bundesinnenministers Alexander Dobrindt, die "Migrationswende" zeige Wirkung, versickert. Wieder geht es um vergurkte Kommunikation - und wieder geht es im Kern um Empathielosigkeit.
Empathielosigkeit? Außenminister Johann Wadephul badet doch in Lob der Grünen, weil er sich empathievoll gegenüber potenziellen syrischen Heimkehrern gezeigt hat! Er sagte bei einem Besuch vor Ort im verwüsteten Harasta, Syrien sehe so schlimm aus, da könnten "kaum Menschen richtig würdig leben". Was, wenn ich die TV-Bilder vom intakten Prenzlauer Berg aus betrachte, wohl stimmt.
Gemeint hatte Wadephul lediglich freiwillige Rückkehrer, nicht Straftäter, doch das ging in der Debatte unter - Straftäter wolle man bald abschieben, sagte Wadephul, insofern bestand tatsächlich jene Regierungseinigkeit, die der Bundeskanzler kurz darauf beschwor.
