
Gehirn eines Gelähmten mit Computer verknüpft
n-tv
Erstmals in Europa wird einem querschnittsgelähmten Patienten ein Gerät ins Gehirn implantiert, das Bewegungen mit Gedanken steuern soll. Damit soll er bald einen Roboterarm steuern können - und ein Smartphone.
Ein Team des Universitätsklinikums der Technischen Universität München hat einem vom Hals abwärts gelähmten Mann eine Hirn-Computer-Schnittstelle eingesetzt. Der fünfstündige Eingriff war der erste seiner Art in Europa. Mit dem Gerät lassen sich Signale aus dem Bereich des Gehirns, der für die Planung und Durchführung komplexer Greifbewegungen zuständig ist, präzise ableiten.
Bei dem Patienten handelt es sich um einen 25 Jahre alten Mann, der nach einem Motorradunfall im Alter von 16 Jahren vom Hals abwärts querschnittgelähmt ist. "Wir sind stolz, die erste akademische Einrichtung in ganz Europa zu sein, die inzwischen schon zwei Hirn-Computer-Schnittstellen implantiert hat", sagte Simon Jacob, Professor für Translationale Neurotechnologie, laut einer Mitteilung der Universität. Bereits 2022 hatte das Team einer Schlaganfallpatientin mit Sprachstörung eine solche Schnittstelle eingesetzt.
