
Geflügelpest breitet sich aus - Experten warnen vor Kontakt
n-tv
Die Geflügelpest ist auch in Nordwestmecklenburg weiter auf dem Vormarsch. Dort wurden weitere tote Kraniche gefunden. "Nicht anfassen", warnen Experten.
Wismar (dpa/mv) - Im Landkreis Nordwestmecklenburg sind nach bereits vier bestätigten Fällen von Geflügelpest bei Wildvögeln am vergangenen Wochenende 15 weitere Totfunde gemeldet worden. Derzeit würden diese Verdachtsfälle geprüft. Es handele sich bei den verendeten Wildvögeln fast ausschließlich um Kraniche. "Wir warnen dringend davor, aufgefundene Tiere anzufassen", sagte Landrat Tino Schomann (CDU), der gleichzeitig darum bat, Totfunde zu melden. An die Geflügelhalter appellierte er eindringlich, ihre Vögel von Wildvögeln zu separieren.
Amtstierarzt Philipp Aldinger verwies darauf, dass erkrankte Kraniche durch die Infektion sehr geschwächt seien. Sie ließen sich auch auf Grundstücken nieder, wo sie verendeten oder versuchten, weiterzufliegen. Die Infektion könne zu Gehirnhautentzündung führen, wodurch die Tiere unkoordinierte Bewegungen tätigten, taumelten und den Kopf verdrehten. "Das sieht natürlich dramatisch aus. So hart es klingt, aber: Die Natur nimmt da ihren Lauf. Den Tieren kann medizinisch nicht geholfen werden", sagte Aldinger.
Im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (Landkreis Vorpommern-Rügen) wurden Anfang der Woche wegen der Vogelgrippe die Sundische Wiese und damit ein wichtiger Hotspot für Besucher von Kranichrastplätzen gesperrt. Damit soll laut Umweltministerium verhindert werden, dass das Vogelpest-Virus verschleppt wird. Auch sollten die Kraniche nicht zusätzlich beunruhigt werden. Anlass für die Sperrung ist der Fund Dutzender erkrankter und teilweise bereits verendeter Kraniche in dem Gebiet.
