
Geflüchtete Kinder im Kongo spielen Schach statt Krieg
n-tv
Seit Jahrzehnten toben im Kongo gewalttätige Konflikte. Mehr als fünf Millionen Menschen wurden innerhalb des afrikanischen Landes vertrieben, darunter auch viele Kinder. In einem der Flüchtlingscamps bewirkt ein Schachklub nun große Veränderungen. Dabei geht es für die Kinder um mehr als das Spiel.
Kinder sitzen auf der bloßen Erde, ihre Kleidung zerrissen und zerlumpt, ihre Schuhe voller Löcher. Aber ihre Augen glänzen und sind gebannt auf das gerichtet, was vor ihnen passiert. Dort, in einer Ecke in einem Flüchtlingslager im von Konflikt zerrütteten östlichen Kongo, sind ein Dutzend Schachspiele im Gange, jedes von ihnen mit einem eigenen faszinierten Publikum.
Der Soga-Schachklub für Kinder verfügt zwar nicht über genügend Tische und Stühle. Die "Bretter" sind Vierecke aus Papier, markiert mit grünen und weißen Blöcken und auf der Unterseite mit Plastik verstärkt, um sie etwas haltbarer zu machen. Die Figuren kippen manchmal um, wenn die Spieler und Spielerinnen keine ausreichend ebene Stelle auf dem Boden gefunden haben, um ihr Papierspielfeld auszubreiten.
Aber die Gründer des Vereins sagen, dass es gut genug ist, um zu versuchen, diese Kinder wenigstens etwas von dem abzulenken, was sie im Zuge einer der schlimmsten Krisen auf der Welt gesehen und erlebt haben: Kämpfe und Tötungen, Hunger und Angst. Sie alle haben ihr Zuhause verloren, einige ihre Väter, Mütter oder Geschwister.
