Gefährliche Scheinwelt: Corona-Impfverweigerer schaffen sich Parallel-Gesellschaft
Frankfurter Rundschau
Corona-Impfverweigerer:innen schließen sich im Netz zusammen und geben sich Tipps, wie sie gegen die Corona-Maßnahmen vorgehen können. Eine Parallelwelt entsteht.
Berlin - Die Corona-Impfung ist ein essentieller Bestandteil unserer Gesellschaft geworden. Flächendeckende 2G- oder sogar 2G-Plus-Regeln bestimmen den Alltag. Mittlerweile haben sich jedoch als Reaktion auf die Corona-Maßnahmen gefährliche Netzwerke gebildet, in denen Impfverweigerer:innen ihr Gedankengut teilen und sich gegenseitig unterstützen. Spiegel Online berichtet darüber.
Die Website Impffrei.work setzt sich zum Ziel, „den freien Willen und die Selbstbestimmung“ zu fördern und Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen „vor dem wirtschaftlichen Totalschaden zu bewahren“. Die Website verbreitet brutale Thesen aus der „Querdenker“-Szene und spricht von einer „sogenannten Pandemie“. Die Website fungiert gleichzeitig als Jobvermittlung für Ungeimpfte. Die selbst ernannte „Alternative Jobbörse“ bietet Arbeitsstellen aus diversen Branchen wie Bauwesen, Gastronomie oder Steuerkanzlei. Allein im Gesundheitswesen finden sich 82 offene Stellen, obwohl der Bundestag kürzlich über eine Impfpflicht in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen beriet, so Spiegel Online.
Zusätzlich zu Impffrei.work gibt es noch eine Reihe vieler anderer Seiten, die den Menschen „helfen“ wollen, sich von der Realität abzuspalten. Es gibt zum Beispiel Impffrei.kaufen und Impffrei.love („Lieber Händchen halten als Abstand halten“). Auf der Telegram-Seite „EoI“ bieten unter anderem Biohöfe, Naturläden, Imkereien und Weingüter ihre Produkte ohne Corona-Regeln an. Auf Telegram gibt es auch Gruppen wie „Studenten stehen auf“. Dort tauschen sich die Teilnehmer:innen darüber aus, wo man sich ohne 2G- oder 3G-Nachweise treffen kann. Die Organisatorin der Gruppe schreibt an die Gruppenmitglieder, dass es in Köln ein Lokal gibt, in dem die Gruppenmitglieder:innen auf die Frage, ob sie 3G hätten laut mit „Ja“ antworten sollen. Sie dürften dann eintreten.