"Gasrechnungen werden bis 2030 doppelt so hoch bleiben"
n-tv
Die russischen Pipelines sind Geschichte, Erdgas wird in Deutschland künftig über gleich mehrere LNG-Terminals an der Küste angeliefert. Ein Fehler, sagen Maria Pastukhova und Mathias Koch von der Denkfabrik E3G. Sie plädieren in einer Studie dafür, dass Deutschland seinen Gasverbrauch reduzieren, nicht die alten Kapazitäten wiederherstellen sollte. Das müsse ohnehin passieren, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, wie sie im "Klima-Labor" von ntv erklären. Es würde aber auch viel Geld sparen: "Wir reden nicht von einer zweijährigen Krise. Deshalb sollten wir uns fragen: Wäre es nicht rentabler, wenn wir die Einsparung jetzt vornehmen?", fragen Pasthukova und Koch. Denn sie sind überzeugt: Das russische Gas, das vom globalen Markt verschwunden ist, wird nie wiederkommen - und die Preise deshalb auf Jahre hoch bleiben.
ntv.de: Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine werden in Deutschland derzeit sechs schwimmende Terminals für Flüssiggas (LNG) realisiert, später sollen drei weitere an Land folgen. Sie sagen in einer neuen Studie, dass wir viele dieser Terminals eigentlich gar nicht brauchen und viele Milliarden Euro sparen könnten. Wie denn, bitte?
Mathias Koch: Beim Erdgas sind die beiden großen Verbrauchssektoren die Industrie und der Gebäudebereich. Schon vor der aktuellen Energiekrise war klar: Dort muss der Verbrauch innerhalb dieser Dekade um 30 bis 40 Prozent gesenkt werden, wenn wir unsere Klimaziele erfüllen wollen. Darum kommen wir nicht herum.
Die Bundesregierung hält das auch mit LNG-Terminals für möglich.
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