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Frankfurter Rundschau
Der nahezu bankrotte FC Barcelona steckt nicht erst nach dem Aus in der Königsklasse in der tiefsten Krise seit 20 Jahren.
Malik Tilmann ist bestimmt ein sehr talentierter Stürmer, ganz bestimmt, sonst ergattert man keinen Profivertrag beim glorreichen FC Bayern. Tilmann ist 19, er spielt seit 2015 bei den Münchnern, zuletzt in der vierten Liga, Bayern II, Regionalliga Süd, acht Einsätze bislang in dieser Runde, zwei Tore, gegen TSV Buchbach und Schweinfurt 05. Naja. Auffällig ist vielmehr: Der Junge, in Nürnberg geboren und fußballerisch geschult im NLZ der SpVgg Greuther Fürth, hat bislang mehr Einsätze in der Champions League auf dem schmalen Buckel als in der Bundesliga, dort spielte er bisher keine einzige Sekunde.
Am Mittwochabend wurde er eine Viertelstunde vor Schluss in der Königsklasse eingewechselt, Robert Lewandowski verließ für ihn den Platz. Der Gegner: FC Barcelona - oder was davon übrig geblieben ist.
Wenig mehr verdeutlicht den „Untergang“ (Marca) des einstmals strahlenden Weltklubs als dieser Wechsel. Die Partie war ja längst entschieden, Barca taumelte von einer Verlegenheit in die nächste, 0:3 stand es, das war das Gute aus Sicht der Spanier. Zuvor hatte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann schon Tanguay Nianzou gebracht, Omar Richards, Bouna Sarr, Marc Roca, Spieler, deren Namen außerhalb des Weißwurstäquators kaum geläufig sind. Aber der Coach wollte etablierte Profis schonen, am Samstag gegen Mainz 05 werden sie mit Sicherheit mehr gefordert.