Gambias Präsident wiedergewählt
DW
Staatschef Adama Barrow konnte seinen Amtsbonus nutzen und wurde mit deutlicher Mehrheit als Präsident des kleinen Staates bestätigt. Die Wahl gilt als wichtiger Test für den weiteren Übergang Gambias zur Demokratie.
Wie die Wahlkommission in Gambias Hauptstadt Banjul mitteilte, kam Adama Barrow nach dem Ende der Auszählung auf rund 53 Prozent der Stimmen. Mit deutlichem Abstand folgt auf Platz zwei Ousainou Darboe mit gut 28 Prozent der Stimmen.
Die Abstimmung am Samstag, bei der auch das Parlament gewählt wurde, gilt als Bewährungsprobe für den Übergangsprozess der erst vier Jahre alten Demokratie in dem kleinen westafrikanischen Staat.
Wegen der niedrigen Alphabetisierungsrate im Land gab es keine Stimmzettel. Stattdessen gaben die Wähler ihre Stimme ab, indem sie eine Murmel in die Urne für ihren Kandidaten warfen. Auf den Urnen klebte das Bild des jeweiligen Kandidaten - eine Praxis aus Zeiten der britischen Kolonialherrschaft. Wahlhelfer markierten die Finger der Wahlberechtigten mit schwer löslicher Tinte, um mehrfache Stimmabgaben zu verhindern.
Es war die erste Wahl ohne Yahya Jammeh, der Gambia seit einem Putsch 1994 mehr als 20 Jahre lang mit harter Hand regierte. Unter seiner Herrschaft wurden Oppositionelle, Journalisten und Menschenrechtler verfolgt. Jammeh war 2016 von einer Koalition unter dem jetzigen Präsidenten Barrow gestürzt und nach Äquatorial-Guinea ins Exil geflohen.
Der Sieg des 56-jährigen Amtsinhabers wird von seinen Konkurrenten nicht anerkannt. "Wir weisen die bisher verkündeten Ergebnisse zurück", erklärte Barrows wichtigster Widersacher Darboe zusammen mit zwei weiteren der insgesamt sechs Kandidaten.