G7-Staaten warnen Putin vor Angriff
DW
Die sieben führenden Industrienationen (G7) haben Russland eindringlich zur Deeskalation in der Ukraine-Krise aufgerufen. Für den Fall eines Einmarsches im Nachbarland drohen sie mit "massiven Konsequenzen".
"Wir haben von diesem G7-Treffen aus eine klare Botschaft an (Präsident) Wladimir Putin gesendet", sagte die britische Außenministerin Liz Truss zum Abschluss des Ministertreffens in Liverpool. "Wir sind sehr klar, dass jeglicher Angriff Russlands auf die Ukraine massive Konsequenzen hätte." Die G7-Staaten sprächen in der Ukraine-Frage mit "sehr vereinter Stimme".
Die sich zuspitzende Lage an der russisch-ukrainischen Grenze war eines der zentralen Themen der Gespräche unter britischem Vorsitz. Man rufe die Führung in Moskau zur Deeskalation und zur Suche diplomatischer Kanäle auf, heißt es in der Abschlusserklärung der G7-Gruppe. Jede Art der Gewaltanwendung zur Änderung von Grenzen "ist nach internationalem Recht strikt verboten", betonen Großbritannien, Deutschland, Frankreich, die USA, Italien, Japan und Kanada.
Bis 2014 gehörte auch Russland dem Staatenbund als G8 an - Moskau wurde dann aber wegen der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgeschlossen. Seitdem haben die Spannungen unter anderem wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine immer stärker zugenommen.
In der Ostukraine bekämpfen sich seit 2014 pro-russische Milizen und die ukrainische Armee. Moskau unterstützt in dem Konflikt die Separatisten, die in Luhansk und Donezk sogenannte Volksrepubliken ausgerufen haben. Mehr als 13.000 Menschen wurden bei den Kämpfen bereits getötet.
Zuletzt hatten Angaben der NATO über eine Konzentration russischer Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenze international Besorgnis ausgelöst. Russland soll dort zwischen 75.000 und 100.000 Soldaten zusammengezogen haben. Befürchtet wird, dass ein russischer Angriff auf das Nachbarland bevorstehen könnte. Der Kreml weist entsprechende Anschuldigungen stets zurück.