
G20 und die Klimaziele - die Chancen stehen schlecht
DW
Zum ersten Mal seit zwei Jahren treffen sich in Rom die Spitzen der wichtigsten Industrienationen wieder persönlich zu einem Gipfel. Aber es sind keine neuen Klimaziele zu erwarten. Aus Rom berichtet Barbara Wesel.
Die Wagenkolonnen von Joe Biden und den anderen Regierungschefs der G20 rollten an diesem Samstag durch die abgesperrten Straßen der römischen Innenstadt, während 5000 Polizisten und Soldaten sie von Klimademonstranten trennten. Die Spitzenpolitiker sind in ihren Regierungsjets gekommen und werden damit nach Glasgow zu den Cop26 Verhandlungen weiterreisen. Kritiker in den sozialen Medien nennen das "Heuchelei", aber schwerer wiegt wohl das zu erwartende Versagen: Obwohl die G20 den Klimagipfel vorbereiten sollten, sind kaum neue bindende Ziele zu erwarten. In der vorbereiteten Abschlusserklärung stehen alle ernsthaften Verpflichtungen noch in Klammern, das heißt: Es gibt Widerstände, sie zu unterschreiben.
Tausende junge Demonstranten von "Fridays for Future" und anderen Klimagruppen protestierten gegen die Inaktivität der Politik, während die Regierungschefs am Sonnabend in der gläsernen Wolke, dem hypermodernen Kongresszentrum im abgesperrten Stadtteil Eur zunächst über die Mindesteuer und die Überwindung von COVID-19 sprechen.
