
Fusionspläne auf französischem TV-Markt gestoppt
n-tv
Es sollte Frankreichs nationaler Champion werden: Der Zusammenschluss der Fernsehkonzerne TF1 und M6. Doch die Anforderungen der Kartellwächter lassen alle Beteiligten von dem Vorhaben Abstand nehmen. Die Entscheidung könnte indirekt auch Folgen für Pläne auf dem deutschen Markt haben.
Die französischen Fernsehkonzerne TF1 und M6 blasen ihren geplanten Zusammenschluss ab. Die angebotenen Zugeständnisse hätten der französischen Wettbewerbsbehörde nicht ausgereicht, teilten Bouygues, TF1, M6 und die RTL Group mit. Nach Gesprächen mit den Kartellwächtern hätte es nur mit strukturellen Änderungen, wie etwa dem Verkauf des Hauptsenders TF1 oder M6, grünes Licht gegeben. "Die Parteien sind daher zu dem Schluss gekommen, dass der geplante Zusammenschluss keine strategischen Gründe mehr hat." Der Mischkonzern Bouygues ist Mutter von TF1. M6 gehört zur RTL Group, die wiederum eine Tochter des Bertelsmann-Konzerns ist.
"Bertelsmann teilt die Haltung der französischen Wettbewerbsbehörde nicht und sieht darin eine verpasste Chance für den französischen Medienmarkt im Wettbewerb mit den globalen Plattformen", erklärte der deutsche Medienkonzern.
Auf die Frage, was man bei einem Scheitern der Fusion mit M6 tun werde, hatte RTL-Chef Thomas Rabe in der Vergangenheit gesagt, es gebe keinen "Plan B". Jüngst erklärte er, die M6 Gruppe sei nach wie vor hochprofitabel, habe im vorigen Jahr Rekordergebnisse erzielt und ein exzellentes Management. "Wir haben jetzt kein akutes Problem." Man habe immer gesagt, man wolle mit TF1 zusammengehen, um sich langfristig besser aufzustellen.
