Furchtloser TV-Fahnder
Frankfurter Rundschau
In den Niederlanden wird der Kriminalreporter Peter R. de Vries auf offener Straße niedergeschossen. Die Menschen sind schockiert – und plötzlich ist Sicherheit wieder ein Thema
Der Mann gab sich stets unbeeindruckt. Wann er das letzte Mal Angst gehabt habe, wollte ein Freund von Peter R. de Vries wissen. „Ganz ehrlich? Als ich mit meinem Schulzeugnis heimgekommen bin“, war die lapidare Antwort. Furcht ist nicht die Sache von Peter R. de Vries, 64, bekanntester Kriminalreporter der Niederlande. Wobei es Journalist nicht ganz trifft. De Vries ist TV-Fahnder. Eigenhändig spürte er in Südamerika Hintermänner der Entführung des Brauereikönigs Freddy Heineken auf, die Überführung des Mörders der US-Collegeschülerin Natalee Holloway brachte ihm gar einen „Emmy“ ein. De Vries legte sich mit jedem an. Das machte ihn für viele in den Niederlanden zum letzten Kämpfer für Recht und Ordnung. Für andere war der Privatfahnder schlicht lästig. Am Dienstagabend wurde De Vries in Amsterdam auf offener Straße niedergeschossen. Fünf Kugeln trafen ihn, mindestens eine davon am Kopf. De Vries ringt um sein Leben.More Related News