Frido Mann: „Thomas Mann hat gespürt, dass etwas kommen wird“
Frankfurter Rundschau
Frido Mann, Enkel des Schriftstellers, über sein Eintreten für die Demokratie an Universitäten und Schulen der USA und seine Erinnerungen an die Familie im kalifornischen Exil.
Herr Mann, rund 80 Jahre ist es her, dass Thomas Mann von seinem US-amerikanischen Exil aus eindringlich und leidenschaftlich gegen den Faschismus in Europa eintrat und für die Erneuerung der Demokratie kämpfte. Sie haben Ihr Buch mit dem Thomas-Mann-Zitat „Democracy will win“ betitelt. Welche demokratische Form ist das Ideal für das 21. Jahrhundert?
Die Verbindung aus repräsentativer und direkter Demokratie ist das beste Modell, das es gibt. Es ist ein Modell, welches an der Harvard University entwickelt und von zwei deutschen Politologen aufgegriffen worden ist: „Power to the People“, lautet das Motto. Selbstverständlich ist das eigentliche Ideal die direkte Demokratie, aber sie kann nun einmal nur in kleinen Ländern wie der Schweiz praktiziert werden, Staaten wie etwa Deutschland sind einfach schon zu groß dafür. Die Verbindung beider Elemente ist das Ideale. Demokratie muss von unten kommen!
Auf einer Vortragsreise haben Sie das Gespräch mit Schülern und Studierenden in Deutschland und den USA gesucht. Was haben Sie in Amerika erlebt?