
Freibäder: Zwischen Sparzwang und sozialer Teilhabe
n-tv
Wenn Schwimmbäder erst im Juni öffnen, muss das nicht unbedingt nur mit dem Wetter zu tun haben. Ein späterer Saisonstart ist in mancher Kommune auch eine Reaktion auf gestiegene Betriebskosten.
Jena (dpa/th) - Für die Thüringer Freibäder und Badeseen wird der Spagat zwischen attraktiven Preisen und steigenden Kosten immer schwieriger. "Ziel ist es stets, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialer Teilhabe sicherzustellen", teilte Anja Tautenhahn, Sprecherin der Stadtwerke Jena, mit. Sie betreiben zwei Freibäder in der Stadt. Ähnlich formulieren auch die Sprecher der Bäder in Schmalkalden, Geraberg, Ilfeld, Weimar, Gera und Eisenberg die aktuellen Herausforderungen.
Viele der befragten Bäder mussten innerhalb der vergangenen fünf Jahre ihre Preise erhöhen. Die Gründe reichen von Einnahmeausfällen wegen der Corona-Lockdowns und verregneter Frühjahrsmonate über nötige Sanierungen bis hin zu steigenden Kosten für nötige Chemikalien und Strom. Vor allem eine Senkung der Stromkosten würde aus Sicht der Badbetreiber eine deutliche Entlastung bedeuten. Das sei aber bisher nicht absehbar.
Unter anderem hatten die Bäder in Geraberg, Schmalkalden, Weimar und Ilfeld den Eintritt erhöht, wie es hieß. Andere hielten die Kosten seit Jahren stabil. Übereinstimmend heißt es aber von allen Befragten, dass in der Zukunft weitere Preissteigerungen wahrscheinlich seien - die Kostenentwicklung sei derzeit kaum absehbar.
