
"Frei begleiten": Wie man Mädchen zu starken Frauen und Jungen zu modernen Männern erzieht
n-tv
Geschlechterrollen beeinflussen die Erziehung und können die Entwicklung von Kindern nachhaltig formen. Damit Mädchen und Jungen von heute zu starken Persönlichkeiten von Morgen werden, braucht es Vorbilder – vor allem moderne Väter.
Schon im Kleinkindalter werden Mädchen und Jungen oftmals unterschiedlich behandelt. Mädchen gelten als lieb, süß, empathisch und hilfsbereit, während Jungs stark, mutig und gefasst sein sollen. "Mädchen werden von Anfang an eher für den Haushalt herangezogen oder spielen mit haushaltsähnlichen Dingen, bekommen Puppen, eine Spielküche oder einen Feger", erklärt Susanne Mierau, Kleinkindpädagogin und Bestseller-Autorin, im Gespräch mit ntv.de. Damit wachsen sie schon früh in Rollenbilder hinein, teilweise von Eltern unbeabsichtigt.
Auch ein Blick in die Kleidungsabteilungen der Modeketten bestätige dieses Bild, sagt Mierau. "Mädchen bekommen schon im Kleinkindalter ganz enge Anziehsachen, die ihre Bewegungsfreiheit einschränken. Die kleinen Hosen haben oftmals keine Taschen, wo sie Dinge mitschleppen können, mit denen sie die Welt erforschen könnten", erklärt die Pädagogin. In der Jungenabteilung finden sich hingegen Hosen mit seitlichen Taschen, für Lupen oder Taschenlampen, die Kleidung ist locker und weit geschnitten und hat Prints wie "strong" oder "brave". Statt stark und mutig, sind Mädchen laut der angebotenen Shirts eher lieb, süß oder hübsch. Diese Aussagen prägen, denn sie beeinflussen die Erwachsenen im Umfeld der Kinder und deren Verhalten.
