
Französisches Mineralwasser soll illegal desinfiziert worden sein
n-tv
Mineralwasser ist deshalb teurer, weil es reiner als das aus der Leitung sein soll. In Frankreich traf das jahrelang offenbar jedoch nicht zu, wie eine französische Zeitung berichtet. Demnach sollen einige Hersteller das Quellwasser auf nicht legale Weise gesäubert haben.
Französisches Mineralwasser war in den vergangenen Jahren in vielen Fällen nicht so "natürlich rein", wie das Gesetz es vorschreibt. Der Nestlé-Konzern und andere Hersteller von Mineralwasser stehen nach Recherchen französischer Medien im Verdacht, das Quellwasser auf illegale Weise desinfiziert zu haben. "Mindestens ein Drittel der Marken hat die Vorschriften missachtet", heißt es in einem Bericht der Zeitung "Le Monde".
Nestlé hatte am Vortag bekannt gegeben, diese Techniken benutzt, aber inzwischen eingestellt zu haben. Dazu zählten etwa die Desinfektion durch Aktivkohle oder UV-Strahlen. Diese Verfahren sind für Leitungswasser durchaus erlaubt, nicht aber für Quell- und Mineralwasser, das als natürlich reines Wasser erheblich teurer verkauft wird. "Das Ziel war immer, die Lebensmittelsicherheit zu garantieren", betonte Nestlé. Das Wasser der betroffenen Marken, zu denen Perrier und Vittel zählen, werde mittlerweile nicht mehr behandelt.
Die französische Regierung war nach Informationen von "Le Monde" spätestens seit 2021 darüber informiert. Eine Untersuchungskommission bestätigte 2022, dass die illegale Desinfektion von Quellwasser weitverbreitet sei. Der Bericht wurde allerdings nicht veröffentlicht. Im vergangenen Jahr änderte die französische Regierung diskret die Vorschriften und ermöglichte den Einsatz von Mikrofiltern.
