
Frankreich startet Verfahren gegen Holocaust-Leugner
n-tv
Jahre versteckt er sich unter falschem Namen in einem Fischerdorf, dann nimmt ihn die schottische Justiz 2022 fest: Dem mehrfach verurteilten Holocaust-Leugner Reynouard droht in Frankreich nun ein erneutes Verfahren. Der ehemalige Lehrer muss sich wegen der Leugnung von Kriegsverbrechen verantworten.
Der bekannte französische Holocaust-Leugner Vincent Reynouard ist von Schottland an Frankreich ausgeliefert worden. Der mehrfach verurteilte 54-Jährige wurde am Freitag einem Pariser Untersuchungsrichter vorgeführt, wie aus Ermittlungskreisen verlautete. Der Richter leitete ein Verfahren wegen der Leugnung von Kriegsverbrechen, der Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und der Anstiftung zum Hass ein. Reynouard wurde anschließend unter Auflagen freigelassen.
Der frühere Mathematiklehrer war im November 2022 in Schottland festgenommen worden. Er war nach seiner Flucht aus Frankreich in einem kleinen schottischen Fischerdorf untergetaucht und lebte dort unter falschem Namen, um der französischen Holocaust-Gesetzgebung und weiteren Verurteilungen zu entgehen. Im vergangenen Oktober genehmigte Schottland dann die Auslieferung des Mannes an die französischen Behörden.
Reynouard wurde von Frankreich wegen laufender Verfahren wie auch wegen früherer Verurteilungen in Abwesenheit gesucht. In den ersten Verurteilungen war Reynouard zunächst mit Bewährungsstrafen davongekommen, bis er im Jahr 2010 eine neunmonatige Haftstrafe antreten musste. Im Januar 2021 wurde er dann wegen eines Videos, in dem er den Holocaust leugnete, zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
