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Frankreich: Macron und Le Pen gehen in die Stichwahl
DW
Die französische Präsidentschaftswahl geht wie erwartet in die zweite Runde. Weder Amtsinhaber Emmanuel Macron noch die Rechtspopulistin Marine Le Pen erhielten die absolute Mehrheit.
In der ersten Runde der französischen Präsidentenwahl haben die beiden Favoriten, Amtsinhaber Emmanuel Macron und die Rechtspopulistin Marine Le Pen, die meisten Stimmen erhalten. Laut Hochrechnungen erhielt Macron 28 Prozent der Stimmen, Le Pen 23,2. Da keiner die absolute Mehrheit der Stimmen erreicht hat, wird in einer Stichwahl zwischen den beiden entschieden, wer in den Élyséepalast einzieht.
Die beiden haben einen ungewöhnlichen Wahlkampf hinter sich, der zunächst von der Corona-Pandemie und dann vom Ukraine-Krieg überschattet war. Der 44-jährige Staatschef Emmanuel Macron (La République en Marche/LREM) nahm trotz heftigen Gegenwinds, etwa von "Gelbwesten" oder Impfgegnern, entspannt Anlauf auf eine zweite Amtszeit. Er gab seine Kandidatur erst sehr spät bekannt und absolvierte nur einen einzigen großen Wahlkampftauftritt. Er lehnte es zudem ab, sich den anderen Kandidaten in einer Debatte zu stellen.
In der Ukraine-Krise hatte sich der Pro-Europäer als Staatsmann und Vermittler in Szene gesetzt, während seine Hauptkonkurrentin Marine Le Pen vom Rassemblement National/RN bereits durch Frankreich tourte und die Wahlkampftrommel auch in kleineren Orten auf dem Land rührte.
Die Nationalistin hatte sich im Vergleich zu 2017 gemäßigter gezeigt, obwohl sie in ihrem Programm dieselben Positionen vertritt. Ziel der 53-Jährigen dabei war, auch für Schichten in der Mitte wählbar zu werden.