Frankreich beendet Anti-Terror-Einsatz in Mali
DW
Neben "Barkhane" geht es um die Militäroperation "Takuba", an der unter französischer Führung mehrere europäische Länder beteiligt sind. Zuletzt häuften sich Zweifel an den Einsätzen der Europäer in dem Krisenstaat.
In einer gemeinsamen Erklärung, die der Élyséepalast nach Beratungen in Paris veröffentlichte, heißt es, die gemeinsamen Missionen sollen bis zum Juni dieses Jahres beendet werden. An den militärischen Anti-Terror-Einsätzen "Barkhane" und "Takuba" sind mehrere europäische Partner, unter ihnen Estland, Rumänien und Schweden und Kanada beteiligt. Deutschland gehört nicht dazu.
Hintergrund der Entscheidung seien die Verschiebung der Wahlen um gleich mehrere Jahre und "zahlreiche Behinderungen" durch die malische Militärjunta, teilte der Élysée-Palast nach Beratungen mit. Zudem sorgen Berichte über einen Einsatz russischer Söldner der sogenannten Wagner-Gruppe für Irritationen.
Auf Bitten der afrikanischen Partnerländer wolle Frankreich gemeinsam mit den europäischen Partnern "weiter gemeinsam gegen Terrorismus in der Sahelzone vorgehen", heißt es in der Erklärung des Elysée weiter. Die Bedingungen dafür sollen bis Juni festgelegt werden. "Der Rückzug wird geordnet erfolgen, in Zusammenarbeit mit der UN-Mission Minusma und der malischen Armee", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
In Mali laufen neben den Anti-Terror-Kampfeinsätzen auch der EU-Ausbildungseinsatz EUTM und der UN-Stabilisierungseinsatz Minusma, an denen die Bundeswehr mit gut 1350 Soldaten beteiligt ist. Nach französischen Angaben sind in dem Gebiet insgesamt etwa 25.000 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz.
Die Entscheidung Frankreichs hat möglicherweise auch Folgen für eine Fortsetzung der beiden deutschen Militäreinsätze. Die aktuellen Mandate für die Beteiligungen an EUTM und Minusma gelten noch bis zum 31. Mai 2022. Die Bundesregierung selbst hat sich noch nicht auf eine Fortsetzung des militärischen Engagements festgelegt.