Frankfurt Skyliners: Erschreckend schwach
Frankfurter Rundschau
Die Basketballer der Frankfurt Skyliners präsentieren sich gegen Hamburg wie ein Abstiegskandidat.
Diego Ocampo zog seine Augenbrauen ganz weit nach oben, machte einen winzigen Schritt zurück und nahm sich ein bisschen Zeit, ehe er antwortete. Der Cheftrainer der Frankfurt Skyliners wurde nach der 64:74-Niederlage vor 1400 Fans in der Ballsporthalle gegen die Hamburg Towers gefragt, ob er ein Problem auf der Spielmacherposition habe. Der als Starter auf der Point-Guard-Position geholte Donovan Donaldson hatte das Spiel mit null Punkten, nur zwei Würfen, vier Assists und vier Ballverlusten beendet. Sein Ersatzmann Lukas Wank kam auf vier Punkte mit der gleichen Assists-Ballverlust-Rechnung. Brancou Badio, der eigentlich als Shooting Guard geholt wurde und auf der Spielmacherposition aushilft, nahm sich mit zwei Unsportlichen Fouls selbst aus der Partie.
„Das Problem sind die Ballverluste und wie wir sie machen“, sagte der Trainer. Er wolle nicht auf einzelne Spieler zeigen, ob sie gut oder schlecht spielen. Dass sei nicht sein Stil. Er werde dafür bezahlt, nach Lösungen zu suchen. Das ehrt ihn, intern wird Ocampo die Dinge aber sicher ganz klar ansprechen. „Wir müssen auf den Ball aufpassen, und abseits des Balles besser bewegen. Das haben wir bis zur 35. Minute nicht getan“, sagte Ocampo vielsagend. In den letzten fünf Minuten haben sich die Skyliners nach einem 19-Punkte-Rückstand nochmal rangekämpft und die Chance gehabt, auf fünf Zähler zu verkürzen – sie vergaben jedoch zwei Dreierversuche. Genau in dieser Phase saßen Wank und Donaldson auf der Bank und für sie stand Felix Hecker auf dem Parkett. Der 23-Jährige spielte vergangene Saison noch in der dritten Liga in Hanau. Das sagte alles über die Leistung der anderen Spieler aus.
Nach dem über weite Strecken desaströsen Auftritt mit insgesamt 26 Frankfurter Ballverlusten, zehn davon im ersten Viertel, müssen sich die Skyliners-Verantwortlichen ihre Gedanken machen, ob sie mit diesem Team in der Basketball-Bundesliga (BBL) wettbewerbsfähig sind. Stand Sonntagabend sind sie das nicht. Drei Ligaspiele, drei Niederlagen, Tabellenplatz 18 und der Spielplan mit Partien gegen die klar stärkeren Teams aus Bonn, München, Ulm und Bamberg verheißen Ungemach.