Frankfurt-Innenstadt: Trotz Corona ist die Hölle los
Frankfurter Rundschau
Der große Ansturm auf die Geschäfte in Frankfurt blieb noch aus, aber das Rahmenprogramm stimmt schon. Menschen mit einer Maske sind deutlich in der Minderheit.
Frankfurt - In kritischer Vorschau war für diesen Samstag (20.11.2021) schon die Adventsapokalypse befürchtet worden. Wirtschaftliche Engpässe allenthalben würden für ein ungutes „Wer jetzt kein Geschenk hat, der kann auch keins mehr kaufen“-Gefühl sorgen und die Menschen massenhaft zum Powershopping in die Innenstädte locken.
Zumindest auf Deutschlands größter Einkaufsmeile, der Zeil in Frankfurt, erfüllt sich diese düstere Prognose nicht. Am Samstagnachmittag jedenfalls ist hier alles noch ganz normal. Mit anderen Worten: Es ist die Hölle los. Man könnte in solchen Fällen wohl von einer Kinski-Normalität sprechen: völlig meschugge, aber so wie immer. Auch in Sachen Seuchenschutz in Corona-Zeiten hat sich eine gewisse Kinski-Normalität eingeschlichen, die Maskenträger sind jedenfalls deutlich in der Minderheit. Wer es hier aber schafft, zu seinem Nächsten einen Mindestabstand zu halten, der kann auch im Tigerpalast auftreten. Aber noch ist die Maske ja auch noch nicht vorgeschrieben.
Lange Schlangen vor trendigen Geschäften, wie man sie aus Postlockdownzeiten kennt, sind am Samstag jedenfalls kaum zu sehen. Lediglich vor dem Louis-Vuitton-Laden am Roßmarkt stehen die Kunden auf der Gasse, als gäbe es drinnen was umsonst. Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall. Eine andere erwähnenswerte Schlange findet sich lediglich vor der Wurstbraterei in der neuen Altstadt, aber die verkauft immerhin etwas, das der Mensch zum Leben braucht, nämlich Wurst. Doch, braucht er! Gibt’s ja mittlerweile auch in Vegan.