
Frankfurt - Ein Abenteuer an der Niddamündung
Frankfurter Rundschau
Christian Zürcher führt das Hotelschiff Peter Schlott unter dem Namen Mainod weiter. Die schwimmende Unterkunft mit Terrasse und Tanzfläche liegt seit 1959 vor Höchst vertäut.
Frankfurt – Die Dame von Shalott“, so heißt eine Ballade des britischen Dichters Alfred Tennyson von 1832. Sie behandelt die mythische Figur Elaine aus der Artussage. Besagte Dame lebt gefangen in einem Turm auf einer Flussinsel. Obgleich es ihr verboten ist, blickt sie aus dem Fenster und verliebt sich in den ebenso sagenhaften Ritter Lancelot. Elaine wagt sich in einem Boot zu ihm hinaus. Sie findet dabei allerdings den Tod. Was den tapferen Lancelot sehr gerührt haben soll.
Warum das hier zu lesen ist? Nun, vielleicht ist die Dame gar nicht gestorben. Sagt Corinna Zürcher frech. Womöglich sei sie nur ermattet gewesen. Und nach einem herzhaften Imbiss im Restaurant des Hotelschiffs Mainod wieder zu Kräften gekommen. Das hat nämlich eine schwimmende Ponton-Terrasse für Speis und Trank und schönen Ausblick auf den Main mit seinen großen und kleinen Booten, der Fähre, den Schwänen. Sanft wiegen die Wellen. Höchst, nirgendwo liegen Poesie und Pragmatismus so nahe beieinander.
Zürcher lacht. Sie hat das Gedicht nicht nur weitergesponnen, sie hat auch eines der Hotelzimmer entsprechend gestaltet, unter anderem mit einem gerahmten Nachdruck des berühmten Gemäldes „The Lady of Shalott“ von John William Waterhouse. 15 Zimmer bietet das Schiff, sieben sind frisch renoviert und mit maritimen Motiven versehen, auch Goethes Ode an die Nixenwelt findet sich – halb zogen sie ihn, halb sank er hin.













